Bild des Barmherzigen Jesus

Eine Besonderheit in unserer Kirche ist das Bild des Barmherzigen Jesus, das ungefähr in Lebensgröße links vom Altarraum hängt. Dieses Bild geht zurück auf Visionen, in denen Jesus selbst der polnischen Ordensschwester Faustyna Kowalska in Plock erschienen ist. Am Abend des 22. Februar 1931 erschien Jesus ihr zum ersten Mal; in ihrem Tagebuch schreibt sie dazu: Ich erblickte Jesus, den Herrn, in einem weißen Gewand. ... Nach einer Weile sagte Jesus zu mir: „Male ein Bild, nach dem, das du siehst, mit der Unterschrift: Jesus, ich vertraue auf Dich. Ich wünsche, dass dieses Bild verehrt wird, zuerst in eurer Kapelle, dann auf der ganzen Welt.“ Diese Darstellung Christi erfreut sich heute einer außergewöhnlichen Verehrung und ist für viele Gnaden bekannt. Seinen Kopien und Reproduktionen kann man überall begegnen, auf allen Kontinenten der Welt. Die Anfertigung dieses Bildes wurde direkt in der Kongregation der Mutter Gottes der Barmherzigkeit in Krakau beauftragt und im Rahmen einer Pilgerreise dort abgeholt.

Viele weitere Informationen sind auf der Internetseite der Kongregation der Schwestern der Muttergottes der Barmherzigkeit zu finden. Auch der vollständige Text des Tagebuches der Hl. Schwester Faustina ist dort zu finden.

Einführung zum Bild des Barmherzigen Jesus

Am Abend des 22. Februar 1931 hatte die polnische Ordensschwester Faustyna Kowalska in ihrer Zelle im Kloster in Plock/Polen eine Vision: In ihrem Tagebuch schreibt sie: Ich erblickte Jesus, den Herrn, in einem weißen Gewand. Eine Hand war zum Segen erhoben, die andere berührte das Gewand auf der Brust. Von der Öffnung des Gewandes gingen zwei große Strahlen aus, ein roter und ein blasser. Nach einer Weile sagte Jesus zu mir: „Male ein Bild, nach dem, das du siehst, mit der Unterschrift: Jesus, ich vertraue auf Dich. Ich wünsche, dass dieses Bild verehrt wird, zuerst in eurer Kapelle, dann auf der ganzen Welt.“ (TB 47) „Ich verspreche, dass jene Seele, die dieses Bild verehrt, nicht verlorengeht. Ich verspreche auch, hier schon auf Erden, den Sieg über Feinde, besonders in der Stunde des Todes. Ich selbst werde sie verteidigen wie meine Ehre.“ (TB 48)

Die Aufgabe, die der Ordensschwester Faustyna in der Vision bestimmt wurde, war menschlich gesehen unerfüllbar. Sie besaß keine künstlerischen Grundkenntnisse. Nach einigen Versuchen veranlasste ihr Beichtvater, dass ein Kunstmaler mit der Aufgabe betraut wurde, das in der Vision gesehene Bild des barmherzigen Gottes treu und gemäß Gottes Willen darzustellen. Dieses Bild wurde 1934 fertiggestellt. Im Jahre 1943 – fünf Jahre nach dem Tod der Schwester Faustyna – wurde noch ein zweites Bild für die Klosterkapelle der Kongregation der Mutter Gottes der Barmherzigkeit angefertigt. Diese Darstellung Christi erfreut sich einer außergewöhnlichen Verehrung und ist für viele Gnaden bekannt, seinen Kopien und Reproduktionen kann man überall begegnen, auf allen Kontinenten der Welt.

Jesus erklärt die Bedeutung der zwei Strahlen: „Die zwei Strahlen bedeuten Blut und Wasser. Der blasse Strahl bedeutet Wasser, das die Seelen rechtfertigt, der rote Strahl bedeutet Blut, welches das Leben der Seelen ist. Diese zwei Strahlen drangen aus den Tiefen Meiner Barmherzigkeit, damals, als Mein sterbendes Herz am Kreuz von der Lanze geöffnet wurde. Diese Strahlen schützen die Seelen vor dem Zorn Meines Vaters. Glücklich, wer in diesem Schatten leben wird, denn der gerechte Arm Gottes wird ihn nicht erreichen.“ (TB 299)

Und weiter hörte sie die Worte: „Ich wünsche ein Fest der Barmherzigkeit. Ich wünsche, dass das Bild, welches du mit dem Pinsel malen wirst, am ersten Sonntag nach Ostern feierlich geweiht wird. Dieser Sonntag soll das Fest der Barmherzigkeit sein.“ (TB 49) „Meine Tochter, künde der ganzen Welt von meiner unbegreiflichen Barmherzigkeit. ...An diesem Tag ist das Innere Meiner Barmherzigkeit geöffnet; Ich ergieße ein ganzes Meer von Gnaden über jene Seelen, die sich der Quelle Meiner Barmherzigkeit nähern. Jene Seele, die beichtet und die heilige Kommunion empfängt, erhält vollkommenen Nachlass der Schuld und Strafen. ... Das Fest der Barmherzigkeit ging aus Meinem Inneren hervor. Ich wünsche, dass es am ersten Sonntag nach Ostern feierlich begangen wird [Anm.: Der erste Sonntag nach Ostern ist der sog. Weiße Sonntag, weil die an Ostern Getauften an diesem Tag ihre weißen Kleiderablegten, die sie zwischen Ostern und dem darauffolgenden Sonntag trugen]. Die Menschheit wird keinen Frieden finden, solange sie sich nicht zur Quelle Meiner Barmherzigkeit hinwendet.“ (TB 699)

Die Wahl des ersten Sonntags nach Ostern, der die Oktav der Auferstehung des Herrn beschließt, weist auf den engen Zusammenhang des Ostergeheimnisses mit dem Fest der Göttlichen Barmherzigkeit hin. Leiden, Tod und Auferstehung Christi sind Quelle und Höhepunkt der Offenbarung von Gottes barmherziger Liebe. Zur Vorbereitung auf das Fest wird von Karfreitag an bis zum Samstag vor dem Festtag die Novene zur Göttlichen Barmherzigkeit gebetet. Die Texte bzw. Anliegen sind von Jesus selbst vorgegeben. Jesus sagt weiterhin: „Ja, der erste Sonntag nach Ostern ist das Fest der Barmherzigkeit, aber es muss auch die Tat hinzukommen und Ich verlange die Verehrung Meiner Barmherzigkeit durch das feierliche Begehen dieses Festes und die Verehrung des Bildes, das gemalt worden ist. Durch das Bild werde Ich den Seelen viele Gnaden verleihen; es soll an die Forderungen Meiner Barmherzigkeit erinnern, denn auch der stärkste Glaube hilft nichts ohne Taten.“ (TB 742)

Darüber hinaus hat Jesus der Schwester Faustyna den Rosenkranz zur Göttlichen Barmherzigkeit diktiert, der auch in den Kirchen unserer Seelsorgeeinheit einmal im Monat gebetet wird. Der Betende opfert Gott-Vater in diesem Gebet „den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit“ Jesu Christi, zur Sühne für uns selbst, seine Nächsten und für die ganze Welt. Jesus sagt dazu: „O, welch große Gnaden werde ich den Seelen verleihen, die diesen Rosenkranz beten werden. ... Möge die ganze Menschheit Meine unergründliche Barmherzigkeit kennenlernen. Das ist das Zeichen der Endzeit. Danach kommt der Tag der Gerechtigkeit. Solange noch Zeit ist, sollen sie zur Quelle meiner Barmherzigkeit Zuflucht nehmen; sie sollen das Blut und das Wasser, das für sie entsprang, nutzen.“ (TB 848)

Und weiter sagt Jesus: „Wenn dieser Rosenkranz bei einem Sterbenden gebetet wird, werde Ich zwischen Meinem Vater und dem Sterbenden nicht als gerechter Richter stehen, sondern als Barmherziger Erlöser.“ (TB 1541)

Im Gebetskreis, der sich jeden Montag im Gemeindehaus trifft, haben wir das Bild des Barmherzigen Jesus, dessen Hintergründe und die damit verbundenen Verheißungen bereits vor einigen Jahren kennen und schätzen gelernt. Schwester Faustyna ist im Alter von 33 Jahren nach einem von Leiden geprägten Leben im Jahr 1938 gestorben und wurde am 30. April 2000 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. An dem Auftrag Jesu, das Bild des Barmherzigen Jesus in der ganzen Welt zu verehren, kann sie nicht mehr direkt mitwirken. Es liegt heute an uns, diesen Auftrag Jesu fortzuführen.